Samstag, 7. September 2013

Farewell!

Sooo Leute, es ist soweit!

Wir schreiben den 08.09.2013 und befinden uns noch ein paar Stunden im Hotel in Bangkok, von wo wir bald nach über vier Monaten wieder in Richtung Heimat davon fliegen und auf dem Weg sogar nochmal kurz in Delhi, Indien, dem ersten Land unser südasiatischen Odyssee zwischenlanden.

In den letzten Tagen ist allerdings nur noch wenig Interessantes passiert, die Luft ist nach so langem Reisen einfach raus und der Entdeckerdrang ist mehr als gestillt. Nicht zuletzt trug auch die Antibiotika-induzierte Kadenz alkoholischer Getränke dazu bei, dass wir hier nicht nochmal richtig die Sau raus gelassen haben.

Am letzten Abend in Siem Reap, gleichzeitig dem letzten Abend mit Rob, Dan und Nico ging aber definitiv nochmal die Post ab ;-). Von so guten Reisegefährten muss man sich aber auch gebührend verabschieden! Nach einer sehr gehaltvollen Portion Mac & Cheese und der obligatorischen Pille Antibiotika in der TopBanana-Rooftop-Bar über dem Mad Monkey ging's ohne vorher über Los zu gehen direkt in die Pub-Street, wo wir in einer Bar zunächst mit 50¢-Bier den Pegel hoben (ich nicht, versteht sich) und nebenbei interessante neue Trinkspiele spielten. Von unserer zunächst neunköpfigen Runde blieben nach dem Locationwechsel in die durchaus tanzbare Szenekneipe 'Angkor What?' nebenan nur noch Rob, Nico, Kevin und ich über. Der Laden war bis zum brechen gefüllt mit anderen Backpackern und trotz der enormen Hitze wurde sofort und nonstop hart das Tanzbein geschwungen! Besonders bei den leider zu rar gesäten Dubstep- und Drum n' Bass-Tunes gabs kein Halten. Gegen zwei wurde der Club langsam leerer und die Menschen drehten mehr und mehr durch ("dudes we gotta go, bitches gone crazy"). Gesagt, getan.
Auf dem Heimweg war die Penetranz der Tuktukfahrer kaum zum aushalten. Nachdem einer mindestens fünfzig Meter neben uns her gegangen ist und ich schon drei mal verneint hatte, fragte ich ihn höflich, ob er Englisch spräche und ob er die Bedeutung von 'NO!' kenne. Mit einem 'Fuck Off' waren wir den Kollegen dann endlich los. In einem weiteren Tuktuk saß eine 'Frau' auf dem Rücksitz, die uns direkt im vorbeigehen ansprach. "Alter, die sah so männlich aus, der hatte bestimmt nen längeren Penis als ich!", entfuhr es Nico, "so'n richtigen Knieschwinger!" - und ja, wahrscheinlich hatte er damit recht. Zuhause angekommen gings dann nach einer kurzen aber herzlichen Verabschiedung direkt ins Bett.

Am nächsten Morgen wachten wir planmäßig um 7:15 auf, packten den letzten Kram und begaben uns in die Lobby, von wo wir um halb acht direkt abgeholt werden sollten. Wir kamen um 8:31 dort an und der Fahrer war gerade gefahren...Klasse, dachten wir uns und fragten uns weiterhin, warum man der Reisegesellschaft überhaupt die Zimmernummer gesagt hat. Ein kurzer Anruf von der netten Rezeption brachte uns das Tuktuk aber just in time zurück. Überrascht waren wir, dass Dan in der Lobby schon wartete um sich nochmal persönlich von uns zu verabschieden. Definitiv einer der schwersten Abschiede auf der Reise, hatten wir doch so viel zusammen erlebt, aber genauso definitiv auch nicht endgültig!
Die Fahrt im Bus bis zur Grenze war dann relativ angenehm und nach einer etwa einstündigen Pause dort gings im Minivan direkt bis zur Khao San Road, BKK weiter. Tut ganz gut mal zur Abwechslung wo anzukommen wo man sich bereits perfekt auskennt und so machten wir uns nach dem Checkin in einem etwas besseren und vor allem ruhigen Hotel mit AC direkt wieder los zum Abendbrot. Nach einem wirklich riesigen Strawberry-Smoothie gabs das obligatorische Straßen-Phad Thai an der Khao San. Anschließend gings zum Tailor, um den Anzug nach einer letzten Anprobe erstaunlicherweise komplikationsfrei abzuholen. Kevin, dem die letzte Nacht noch in den Knochen steckte, ging dann direkt ins Bett, während ich mich zur nächtlichen Shoppingtour aufmachte, die ein neues Shirt und zwei nach Angaben des Verkäufers 'original in China gefälschte' Badehosen abwarf. Wäre das mitgenommene Geld dann nicht alle gewesen, hätte ich sicher noch mehr gekauft, im Hinblick auf das erlaubte Gewicht des Gepäcks ist das aber garnicht so schlecht und die Fragen von zwielichtigen Gestalten nach 'Sex Massage', 'Pingpong-Show' und natürlich Drogen gehen einem sehr schnell auf die Nerven, besonders wenn man allein unterwegs ist. Um elf kam ich daher auch im Hotel an.

Am nächsten Morgen gabs nach dem Aufstehen erstmal Frühstück im Hotel, dann packten wir schon mal grob unsere Rucksäcke und warfen alles das direkt weg, was nicht mehr Deutschland-Tauglich bzw. unnötiger Ballast war.
Gegen Mittag machten wir uns zu einer letzten Tour durch die Stadt auf. Insiderinformationen zu Folge sollte es in der Nähe von Chinatown eine Straße geben, wo man gut und günstig Souvenirs ergattern kann, was uns dort aber tatsächlich erwartete, wussten wir nicht. Mit dem Taxi gings bei einsetzendem Regen bis direkt vor die glücklicherweise überdachte Straße und das Geschlängel durch schier unendlich viele Ramschläden, Fressbuden und an tausenden Menschen vorbei ging los. Bestimmt zwei Stunden verbrachten wir in der maximal 2m (meistens viel weniger weil die Auslagen bis weit auf die Straße reichten) breiten Straße, probierten an, aus und quetschten uns durchs Getümmel. Schließlich war aber die Luft raus und einige Dinge gekauft. Auch die sagenumwobene Durian-Frucht probierten wir nun endlich mal. Erkenntnis: Nicht nnsatzweise so besonders, wie uns andere Backpacker ständig erzählten. Primär auf der Suche nach einem Taxi verschlug es uns anschließend noch in eine weitere Straße, die - man kanns nicht anders sagen - irgendwie total bekloppt war. Mit mehr Platz und ohne Dach (aber auch ohne Regen) schlenderten wir hier vorbei an zahllosen Ständen, an denen Werkzeuge und Baumaterialien verkauft wurden. Das war aber nicht alles, denn zwischendrin gabs ab und zu Stände, an denen Messer, Macheten, Gaspistolen, Schlagringe und sonstige Waffen feilgeboten wurden. Als wäre das nicht schon genug, wurden an anderen Ständen Tausende Porno-DVDs mit teilweise widerlich perversen Covern angeboten. Wer jetzt denkt, das sei schon echt unglaublich, dem sei gesagt, dass eine dritte Art von Ständen Sexspielzeug verkauft hat - alles was das Herz begehrt! Aber mal ehrlich, am Straßenstand?!
Schockiert von dieser Seite Bangkoks wollten wir uns als letzte neue Location die große Shoppingmall mit dem Namen Terminal-21 anschauen, die scheinbar wie ein Flughafen aufgebaut ist. Daraus wurde aber leider nichts, denn wir bekamen auch mit den größten Mühen kein Taxi, das uns dort hin bringen wollte. Zu weit, andere Fahrgäste, unbekanntes Ziel etc... Weil wir durch die vielen Richtungswechsel auch nicht mehr wussten, wo wir waren, gaben wir deshalb bald auf und fuhren per Tuktuk zum Hotel zurück. Den Abend verbrachten wir im näheren Umkreis bzw. direkt auf der Khao San Road, wo wir die letzten nötigen Besorgungen tätigten und uns anschließend noch ein letztes mal im Center Khao San bei Bier/Cola vom nächtlichen Treiben in Thailands Hauptstadt mitreißen ließen. Nun ist's schon spät, die Nacht wird kurz, also verabschiede ich mich erstmal von euch (bis ich wieder zuhause bin!)

Wir sehen uns bald, bis daaahaaaan! ;-)

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