Donnerstag, 8. August 2013

But it's jungle maaaaaaan! - Chiang Mai

Grüßt euch!

Diesmal aus Chiang Mai, wo wir mit dem Bus aus BKK vor vier Tagen angekommen sind und von wo aus wir in ca. 5 Minuten schon wieder nach Pai weiter fahren.
Kurz gesagt: Chiang Mai ist von der Mentalität der Leute her und der angenehmen Ruhe und Freundlichkeit in der Stadt viel angenehmer als das hektische Bangkok. Hier wird man nicht ständig in Shops gezogen oder von Tuktuk-Fahrern angesprochen.

Nachdem wir hier mit dem Bus um ca. 7 Uhr morgens direkt am Nice Place Guesthouse ankamen, bekamen wir bei Gratis-Kaffee von einem netten Thai eine Einweisung in die Stadt und die Möglichkeiten zum Dschungeltrekking. Natürlich wollte man uns direkt wieder einiges an Touren verkaufen, incl. Unterkunft. Weil wir uns aber direkt ziemlich sicher waren, drei Tage Dschungel plus 2 Nächte im Guesthouse nirgends anders für 1700B p.P. zu kriegen und noch Peter, einen deutschen auf der Durchreise von NZ nach Hause für die Tour begeistern konnten, entschieden wir uns für das Angebot, buchten und gingen anschließend frühstücken.
Interessant, dass um nunmehr 8 Uhr morgens noch immer kaum Restaurants offen hatten. Wir entschieden uns schließlich aufgrund von Kevins vegetarischen Anwandlungen und Peters mehr oder weniger strengem 'Veganismus' gegen den American Diner (Unterschrift: "Converting vegetarians since 19xx") und für ein koreanisches Restaurant.

Über das freie Wi-Fi dort buchten wir quasi zwischen Vorspeise und Hauptgericht mal eben den Rückflug nach Deutschland. Nach langem überlegen und wegen akutem Zeitmangel haben wir uns nun entschieden, uns statt Vietnam lieber Laos anzusehen und nach dem letzten Stopp in Kambodscha dann von Bangkok zurück zu fliegen. Und zwar am 8.9.13, für alle die's interessiert ;-).

Weil wir alle drei nach der Busfahrt noch ziemlich geschafft waren,gings nach dem Frühstück zurück ins GH, Chillen, Lesen, Schlafen, Duschen, Baden in dem GH-Pool etc. bis wir uns um etwa 6 Uhr zum Night Basar aufmachten, der schließlich aber ziemlich touristisch war, den selben Ramsch wie auf der Khao San anbot und deshalb nicht weiter beachtet wurde. Stattdessen gab's im AllYouCanEat-BBQ-Restaurant (mal wieder) ordentlich was zwischen die Zähne. Beim Grillen von Fisch, Fleisch, Gemüse und Pilzen auf unserem eigenen Tischgrill sahen wir ES(S) auf uns zukommen. ES(S) war eine thailändische Frau mit eher magersüchtigem Mann, die selber aber ziemlich (ZIEMLICH!!!) gut beleibt daherkam, sich direkt eine ganze Schüssel Speck am Buffet nahm und auch in den 1,5 Stunden danach das reichhaltig fettige Buffet von ihrem Grill, der dauerhaft mit drei Lagen Fleisch belegt war, sichtlich genoss. Das "gute-Gewissen-Gemüse" wurde währenddessen auf dem Teller welk. Nachdem ES(S) dann noch immer nicht fertig war, sind wir weitergezogen... Und wenn ES(S) nicht satt geworden ist, dann isst ES(S) noch heute! Wir jedenfalls sind im Hotel nur noch ins Bett gefallen und haben Kraft für den morgigen Dschungeltrek gesammelt.

Der Trek:...
...war im Endeffekt an sich ziemlich lächerlich. Nachdem wir am Hotel abgeholt wurden gings zuerst ca. 20 Minuten mit dem Jeep zu einer Schmetterlingsfarm und von dort aus weiter zu einem Local Market, wo wir uns ein paar Litschi-ähnliche Früchte als Wegzehrung kauften. Im Anschluss gab's erstmal Lunch - ein Fried-Rice-Paket pro Person - und dann gings los auf den Trek. Alle 20 Minuten machten wir hier spätestens eine Pause, die einige Personen der ca. 30 Mann starken Gruppe auch bitter nötig hatten. Nach ca 1,5 Stunden kamen wir so am ersten Nachtlager, einem Elefanten-Trainingslager an. Nach einer Tasse Kaffee ging's noch zum Baden zum Fluss in der Nähe, wo Peter, Kevin und ich fast die einzigen waren, die sich überhaupt in die braune Brühe trauten. Zwei junge Schwedinnen verließen das Wasser schlagartig wieder, nachdem sie beim Ballspiel mit einer halben Treibgut-Melone nasse Haare bekamen. Nachdem uns als Treibgut nach einer halben Ananas dann nicht unerhebliche Mengen Elefantendung entgegen kamen, verließen wir das Wasser dann aber ebenfalls wieder. Nach ner kurzen Dusche machten wir uns dann bereit zum Elefantenreiten. Das ist an sich eine sehr geile Erfahrung und auf einem 20-minütigen Rundkurs ritten wir - Kevin und Peter auf der am Rücken festgeschnallten Sitzfläche und ich im Nacken des Elefanten mit Beinen hinter den Ohren - geführt vom Trainer durch das Camp. Echt riesige Tiere und ich bin mir nicht sicher, ob Sie überhaupt merken, dass drei Menschen auf ihnen sitzen. Die Haare sind wie Bürstenborsten und die Haut ist so dick, dass die Trainer an Stöckern angebrachte Eisenpickel benutzen, um die Tiere wieder auf den rechten Weg zu bringen, wenn sie einmal falsch abgebogen sind oder zum Essen stehen bleiben. Meistens reicht aber ein Wort und die Dickhäuter spuren. Nach 20 Minuten im Nacken eines Elefanten war ich jedenfalls total fertig und durchgeschwitzt, da ich alle Kopfbewegungen und Steigungen/Gefälle mit meinem Oberkörper ausgleichen musste, um nicht herunter zu fallen. Auf und ab stiegen wir über eine am Baum befestigte Plattform, während die Elefanten ihren Führern ein Vorderbein als Stufe in Richtung Nacken hoben. Echt gut trainierte Tiere, die scheinbar auch Spaß an ihren Aufgaben haben und absolut gelassen sind. Das Abendessen - Reis, Gemüse und Huhn - schmeckte anschließend sehr gut und auch diverse Biere wurden aus dem Dschungel-7Eleven gereicht, während wir mit Holländern, Schwedinnen, Engländerinnen, und und und... Karten spielten, erzählten und lachten. Eine insgesamt sehr gute Dschungelatmosphäre, die von Lagerfeuer und selbst textlich uminterpretierter Reggae-Gitarrenmusik unseres Rastafari-Guides komplettiert wurde. Der Guide Spielte allerdings nur Gitarre, wenn er nicht gerade damit beschäftigt war, einen Kopf nach dem anderen durch seine Bambus-Bong zu rauchen. Generelle Aussagen von ihm: "I just smoke cigarettes when I got no weed. When I got weed, I always smoke that! Cigarettes kill you, weed is good for you it's medicine.","When I buy weed, I buy 100 gram for about 5000B (125€), that lasts for two month","There's nobody who's smoking more than me. That's impossible. When I get up in the morning, I smoke!" Gutgut, ihr könnt euch langsam sicher vorstellen, wie kaputt der Junge war.
Wie dem auch sei, nachdem ich mit Peter um halb zwölf nur noch alleine draußen saß, beschlossen wir, auch ins Bett zu gehen und fanden einen noch immer wachen Kevin vor, der über ständige Stiche und Krabbelviecher klagte. Schnell war uns allen klar: nochmal schlafen wir nicht in einem Bett voller Bettwanzen (die Bisse aus den Taman Negara Dschungel in Malaysia haben nach 1,5 Wochen noch immer gejuckt) und so sind wir mit Sack und Pack zum Lagerfeuer gezogen. Aber da ging der Ärger los: Kollege Dichter Rastaguide bestand darauf, dass wir zurück ins Bett gehen, hat mit seiner penetranten Stimme das halbe Camp wieder aufgeweckt und uns versucht mit Sprüchen wie:"It's just for one night, maaaaan!", und:"But that's jungle, maaaaan!" Wieder ins Bett zu kriegen. Schließlich wurde uns dann eine neue Hütte und dieses Mal ohne Bettwanzen angeboten.

Den zweiten Tag Trekking verbrachten wir nach dem Frühstück im Camp zunächst mit dem Baden der Elefanten im Fluss. Ebenfalls ein unfassbar lustiges Unterfangen: auf Kommando legen sich die Tiere in den Fluss und atmen nur durch ihren Rüssel, der etwas abseits aus dem Wasser ragt. Mit Wasser und Bürsten schrubbten wir die dicke Haut des Elefanten ab, bis der Spaß nach 15 Minuten wieder vorbei war. Weiter gings nach dem Duschen mit dem Jeep, der uns zum nächsten Trek brachte. Mit neun Leuten aus Italien, Frankreich, Spanien, Mexiko, Kolumbien und Deutschland plus Guide (zum Glück nicht der Hippie) gings zunächst zu einem kleinen Wasserfall, den wir einige male hinunter rutschten, bevor wir Mittag aßen. Von hier aus ging der anstrengendste Teil der Tour los, immer bergauf zu einem Dorf auf dem Gipfel eines Hügels. Dazu schien die Sonne aus allen Löchern. Mit einigen kurzen Pausen und einer längeren, die zum Baden in einem weiteren Wasserfall diente, kamen wir gegen drei schließlich am Ziel an und wenigstens ich schlief nach einer kalten Dusche erstmal bis ca. 5 Uhr durch. Alle Trekker wurden in einem großen Schlafsaal ganz aus Bambus untergebracht, wobei immer zwei Betten von einem Moskitonetz bedeckt wurden. Nach dem reichhaltigen Abendessen wurde das Kartenspiel wieder raus geholt und in Kombination mit einer Flasche Rum ein mir bis dato unbekanntes Trinkspiel auf unserem persönlichen Bambus-Balkon gespielt. Einige Zeit später kam der Guide heraus und meinte, der Doktor sei heute im Dorf, falls jemand irgendwelche Leiden hätte. Auf die Frage, was das denn für ein Doktor sei, sagte er: kein richtiger Arzt, aber er behandelt alles mit Opium und wer will, kann das für 100B bzw. 2,50€ mal probieren. Was für ne bekloppte Tour, dachten wir uns: der Guide gestern ist Dauerbreit und dieser hier bietet uns sogar Opium an. Wir blieben natürlich bei dem guten alten Bier und unterhielten uns bei Geschichten, Reiseempfehlungen und Small-Talk noch bis spät in die Nacht hinein, bis wir schließlich ins Bett gingen, denn...

...Tag drei des Treks fing schon um halb acht an und führte uns nach dem Frühstück im Regen hangabwärts bis zu einem weiteren Wasserfall, in dem Kevin und ich kurz badeten, bevor die Reise 15 Minuten später am Fluss entlang weiter ging. Die abenteuerliche Strecke führte über Dicke Steine und Brücken aus Bambus, schließlich kamen wir aber am Ziel an: dem Startpunkt für das White-Water-Rafting am reißenden Fluss. Wieder mal begann eine halbstündige Wartezeit, in der wir alle unsere Wertsachen in die Drybags verpackten, um Sie mit aufs Boot zu nehmen. Ich traue hier einfach niemandem mehr und wie man später sah, war das auch mal wieder gut so. Obwohl das 20-minütige Raften an sich sehr Nass war, von oben wie auch von unten, blieben unsere Pässe, Kameras und Geldbeutel als einzige trocken, während alle anderen beim Transport durch den Regen auf dem offenen Pickup total nass wurden. Das Rafting wurde von fünf Minuten 'Bamboo-Rafting vollendet, einem sinnlosen,langweiligen Unterfangen :-P. Nach dem Mittagessen war die Tour dann vorbei, alle Klamotten incl. Schuhe nass und wir zurück per Jeep (ich leider vorne mit AC, weshalb ich mir ne nette Erkältung einfing) zum Hostel, wo wir um ca. 3 Uhr dann endlich ankamen, duschten und trockene Klamotten anzogen.
Abends gings dann mit dem französisch-italienischen Pärchen auf zum Sunday Market um die Ecke, der an sich sehr traditionell gehalten war, jedoch trotzdem viele Touristen anzog. Neben unzähligen kleinen kulinarischen Köstlichkeiten für noch kleineres Geld kaufte ich hier eine Hose (meine Trekkinghose ist seit Georgetown auf wundersame Weise verschollen) und Seife - man will ja schließlich nicht stinken! :-P

Heute morgen buchten wir fix die Fahrt nach Pai am Nachmittag und gingen nach dem Checkout mit dem Pärchen von gestern frühstücken. Weil alle noch etwas fertig vom Trek waren und vor der Abreise nichts mehr mit der Stadt anzufangen wussten, blieben wir im gemütlichen Hostel am Pool sitzen, erzählten und tauschten Bücher aus (Dan Brown gegen Travelguide Cambodia). Tja, und außerdem sind große Teile dieses Blogs dabei entstanden.
Wie gesagt, noch fünf Minuten und es geht auf nach Pai. Ruhig soll's da sein. Man darf gespannt sein was uns erwartet :-P

Bis dahin erstmal, liebe Grüße und schöhööös!
Björn

Ps: Bilder folgen irgendwann, wenn ungelöste Probleme gelöst werden möchten O:-)

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