Freitag, 28. Juni 2013

Another Stay in Paradise - Pulau Tioman

Hello again!
Liebe, sonnige und salzwasserfeuchte Grüße von Tioman, dem bisher schönsten und ruhigsten Flecken Erde der Reise (Ja, schöner als Palolem:-D)

Nachdem wir es von Singapur erfolgreich in die Grenzstadt Johor Bahru und von dort aus bis zum Abend weiter per Bus bis Mersing geschafft hatten, ging's von dort nach einer Nacht in der mit 25 Ringgit (1Euro = 4RM) günstigsten Absteige mit der Fähre weiter zur Insel. Nach einer zweistündigen Fahrt kamen wir dort im bei Backpackern besonders beliebten Dorf Ayer Batang an und bezogen gegen Mittag unsere (ziemlich!) bescheidene Hütte, die nur durch einen schmalen Weg vom Strand getrennt war. Auf der anderen Seite fing nach 20m Garten direkt der Dschungel an. Dafür, dass wir mit 40RM/Nacht die wahrscheinlich günstigste Bleibe im ganzen Ort gefunden haben, mussten wir zwar auch mit einem Bad ohne Waschbecken, Spiegel und nur sporadisch funktionierender Klospülung kämpfen, aber wir sind aus Indien ja eh schlimmeres gewöhnt :-)

Ein paar interessante Informationen zur Insel:
Pulau Tioman ist ca. 36km lang und maximal etwa 15km breit. Der höchste Berg misst knapp über 1000m und die Landfläche ist nahezu komplett mit ursprünglichem Dschungel bedeckt. Es gibt genau eine Straße von der Ost- zur Westküste der Insel, ansonsten spielt sich hier alles über den Seeweg ab.
Das beste: im Wasser vor der Insel und rund um kleine vorgelagerte Inseln gibt es unzählige Korallenriffe mit Millionen unterschiedlichen Fischen etc. Zwar ist das mit dem Roten Meer kaum vergleichbar, aber dennoch saugeil. Das Allerbeste: Die Insel ist komplett zollfreie Zone!!!

So...und deshalb haben wir uns nach einem ausgiebigen Bad im Meer (eigentlich Badewanne, weil ohne Wellen und über 30 Grad) und zwei Stunden schlafen und Sonnenbaden am Strand direkt in die Sunset Bar am Südende des Strandes begeben und die Happy Hour (3x Carlsberg für 3Euro) mitgenommen. Mit einigen deutschen Mädels und Jungen (die in Kuala Lumpur arbeiten oderso) sind wir im Anschluss weiter gezogen zur Hallo-Bar am Nordende des Strandes, wo das Bier auch nur 25ct. teurer und das Essen dazu sehr geil war. Nachdem die Gruppe nach und nach auf 12 Leute angewachsen war, wurde zum letzten Mal die Location gewechselt - es ging zur Bob Marley Bar direkt am Fährsteg, wo wir uns bei weiteren Bieren, netten Unterhaltungen, bestem berliner Seeed-Sound (das komplette NDC-Album, vielen Dank dafür an die beste Bar der Insel :-P) und vielen herrlichen Lachern die Nacht um die Ohren schlugen.

Saugeile Insel - bis dahin:-)
Noch besser ging's an den nächsten Tagen weiter. Der erste Volle Tag hier wurde vormittags ganz gemütlich und leicht verkatert am Strand verbracht, im Anschluss ging's zu einer der zahlreichen Tauchschulen, einerseits Flossen, Maske, Schnorchel für den Nachmittag ausleihen, andererseits für einen Tauchkurs anmelden ("Is it possible to start directly tomorrow?" ... "If you want, we can start in two minutes!") ECO-Divers - Fuck Yeah! Nur absolut nette, gelassene Menschen :-)
Dennoch gings erstmal nur schnorcheln mit Gratis-Equipment, was auch schon wieder son kleines Highlight war. Bis auf 8m kann man Problemlos runter tauchen und um die großen Riffe herum tauchen. Neben einer relativ großen Schildkröte, die unfassbar schnell durchs Freiwasser schwamm, konnte ich diverse Stachelrochen, eine Baby-Muräne, hunderte Seeigel und tausende knallbunte Fische in allen möglichen Farben und Formen, u.A. Papageienfische, Clownfische und einen Barrakuda beobachten.
Da das Salzwasser auf Dauer arg müde macht und ich am nächsten Morgen um halb neun (schon) den Tauchschein begann, ging's heute nach einem kurzen Aufenthalt in der Marley-Bar und dem Abendessen direkt ins Bett, während Kevin erneut halb versackte.

Ausgeruht und (nach 2 Kaffee bei den Divers) auch wach ging's am zweiten vollen Tag auf Tioman morgens mit den ersten drei Kapiteln des PADI Open Water - Kurses los. Nach den drei je 40-minütigen Videos ging's nach einem kleinen Test (unfassbar schwer - nicht!) gegen Mittag weiter mit dem vorbereiten des Equipments, den Sicherheitschecks und schließlich mit dem ersten Tauchgang. Nachdem die Standard-Skills vorgeführt waren (Balance finden, Maske ab und auf unter Wasser, Lungenautomat raus, wieder finden und so weiter, alles nicht schwer xD) gings schonmal bis auf 12m am Steg entlang hinunter, an einigen Riffs entlang bis die Luft leer war.
Mein Tauchlehrer, Carlos, 27 aus Puerto Rico hat vorher sein Studium in Environmental Engineering abgeschlossen und hat sich nach nem Jahr Arbeiten dazu entschlossen, Tauchlehrer zu werden...passt auch sehr gut zu ihm :-P
However, nach dem ersten Tauchgang ging's direkt weiter mit den beiden letzten Kapiteln Theorie. Nach weiteren 80 min. Video und der kurzen Einführung in die Tauchzeit-Tabelle ging's an den Abschlusstest, bei dem ich mich ziemlich beeilen musste, weil es schon gedämmert hat und die Moskitos echt anstrengend waren:-) Pünktlich halb neun habe ich dann die Theorie abgehakt. Der nächste Tauchgang war am nächsten Morgen für 7:00 angesetzt, weshalb nach dem Abendbrot erneut Zapfenstreich für mich war.

Dennoch ziemlich verschlafen kam ich um kurz vor sieben an der Tauchschule an und trank zunächst noch nen Kaffee mit Carlos, bei klassischer Klaviermusik(vom Musikgeschmack absolut sympathisch, mein Tauchlehrer. Gestern lief Disturbed, nach der klassischen Musik zum wach werden wurde Dubstep angeschmissen und nach dem zweiten Tauchgang Mumford and Sons. Sehr geil) Punkt halb acht ging's dann wieder los mit ankleiden und dem zweiten Tauchgang. Wieder am Hausriff und wieder mit allerlei Trainingsaufgaben.
Kaum zurück am Ufer ging's nach dem zweiten auch schon weiter zum dritten Tauchgang - diesmal mit dem Boot und einigen weiteren Tauchern zum Marine Park eine Bucht weiter, wo Kompassnavigation, CESA (kontrollierter Notaufstieg) und Wracktauchen auf dem Programm stand. Wracks sind sehr geil und bis jetzt meine favourite-location. Einfach nur super an bewachsenen Holzplanken und gespenstischen Umrissen von halb zerstörten Rümpfen im Zwielicht auf 18m entlang zu tauchen. Fische gibts auch hier viele und verschiedenste Sorten. Nach dem dritten Tauchgang ging's kurz zurück zum Flaschenwechsel und dann direkt wieder los nach Rengis Island, wo uns eine relativ starke Strömung über ausgedehnte Korallenriffe trieb. Die erhofften Haie versteckten sich jedoch. Dafür sahen wir eine weitere große Schildkröte (bestimmt 80cm lang!), die genüsslich an Korallen knabberte und sich dabei nicht stören ließ. Alle Tauchgänge dauerten ca. 45-50 Minuten.
Im Anschluss an den letzten musste ich nurnoch beweisen, dass ich 200m schwimmen kann, ohne unterzugehen und hielt dann pünktlich mittags um eins meinen Tauchschein in der Hand! (Carlos:"That's the fastest open water course I did in my life man! You should really do the advanced course. It'd be a piece of cake for you! And then maybe after you finished your engineering studies you become a dive instructor and get stuck on a small island in the middle of nowhere!:-P) Naja, mal sehen... Nachdem noch alle Tauchgänhe in das Logbuch eingetragen wurden gings zum wohlverdienten Mittagessen und im Anschluss - nachdem wir (Kevin hatte bis gestern schnupfen, heute taucht er mit.) noch zwei Tauchgänge für heute klar gemacht haben, ging's direkt an den Strand uns pünktlich zur Happyhour um fünf zur Bar, auf den Schein anstoßen. (sind ja alles keine Wege hier... 4min zu Fuß zur Tauchschule, nichtmal 20 Sekunden zum Strand und 2 Minuten bis zur Sunset-Bar) zwei Stunden später - die Sonne war mittlerweile direkt vor uns im Meer versunken - ging's dann weiter zum Abendbrot.

Heute morgen Punkt halb neun gabs dann wieder Frühstück, direkt an der Tauchschule, und ging im Anschluss direkt los mit dem Boot in Richtung Norden die Küste hoch. Heute tauchten wir um eine kleine Insel vor dem nächsten Inseldorf herum und im Anschluss um die Nordspitze der Insel. Beide Tauchgänge waren - malwieder - ziemlich interessant und wir tauchten neben/zwischen/unter großen Felsen entlang, auf denen das Leben tobte. Neben einigen großen Muränen konnten wir eine weitere Schildkröte, Blaupunktrochen, Barrakudas und den üblichen bunten Fischmix beobachten. Beim zweiten Tauchgang wurde meinem (EX)Tauchlehrer in seinem langärmeligen Wetsuit richtig kalt. ("Man, I'm from Puerto Rico, and I got a fuckin' cold reef ass!") Das Thermometer hat im Endeffekt 28 Grad minimale Wassertemperatur angezeigt - auf 18m :-D.
Nach dem letzten Tauchgang gab's noch Mittagessen in der Tauchschule, dann verabschiedeten wir uns und zogen uns zuhause Wander/Sportschuhe an: Es sollte noch ne Runde durch den Dschungel gehen, bevor wir morgen früh mit der Fähre wieder gen Festland aufbrechen. Der Dschungel hat den Namen übrigens wirklich verdient: Riesige Bäume, Lianen, große Farne, Palmen, überall Insekten, Echsen und jede menge Affen. Die Tour führte uns schließlich, nach gefühlten 10 Liter Wasserverlust bei einer Luftfeuchte nahe 100% zur Ostküste der Insel. Da wir dort bei Sonnenuntergang ankamen, mussten wir wohl oder Übel im dunklen zurück. Und eins ist sicher: bei Nacht ist das mit hunderten riesigen Fledermäusen, ganz schön creepy und die Insekten sorgen für eine ohrenbetäubende Geräuschkulisse. Aber dennoch, mit Taschenlampen bewaffnet sind wir gegen neun vorhin wieder gut im Dorf angekommen und haben auch grade noch so Abendbrot bekommen...

Alles in allem war das hier eine sehr geile Insel, die ziemlich viel (außer Straßen, Geldautomaten und WiFi) zu bieten hat und in jedem Fall Nen Besuch wert war! Bestimmt ein bisschen wehmütig geht morgen dennoch die Reise weiter nach Kuala Lumpur!

Das wars von mir und der Insel, bis bald,
Björn

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