Samstag, 1. Juni 2013

Stories of Tombs and Temples - Delhi und Agra

"Hello my Friends!(das 'R' in 'friends' hart gerollt aussprechen) You want water, softdrinks, sweets, cigarettes, beer, liquor, marijuana, hash, ....some opium?"

--"Boy, that escalated quickly!", dachten wir uns nur, als wir obenstehendes in Agra (mehrfach jeweils ähnlich) an Straßenständen hörten! Aber von Anfang an:

Hallo erstmal meine Lieben! 
Dieses mal kommt das Update aus Delhi, der Hauptstadt und mit 12,8 Mio. Einwohnern drittgrößten Stadt Indiens.

Nach der Ankunft am AP haben uns zwei nette Inder durch das Gewimmel bis zum Metro-Airport-Express begleitet und uns schließlich auch noch den Weg ins bei Backpackern beliebte und unheimlich quirlige Viertel 'Pahar Ganj' gezeigt. Von den tagsüber belebten Straßen haben wir allerdings um Mitternacht kaum noch etwas gesehen. Zum Glück, denn Schlafen hatte erstmal oberste Priorität. Die Klimaanlage im Hotelzimmer stellte jedoch nach ner Viertelstunde mit einem lauten Knall den Betrieb ein, sodass wir nochmals umziehen mussten.

Tag 1 in Delhi begann um 10 Uhr mit Frühstück / Mittagessen im Rooftop-Restaurant gegenüber. Den Ausblick über das Getümmel habe ich abends nochmal genauer bildlich festgehalten (s. Fotos). Nach dem Frühstück ging's zu Fuß zum Connaught-Place, einem großen Verkehrsknoten mit Park in der Mitte, wo man eigentlich so gut wie alles kaufen kann. Die Suche nach dem indischen Bazaar - man könnte es fast Odyssee nennen - verlief jedoch letztlich erfolglos, da einen einfach alle Inder wie (kleine :-P) Irrlichter versuchen, einen vom richtigen Weg abzubringen und in ihre eigenen oder die Läden von Bekannten zu locken. Schließlich flüchteten wir uns in die Metro und fuhren zum Regierungsviertel, wo sich die Anordnung von Parlament, Präsidentenresidenz, Partei-Häusern und dem India Gate - alles eingebettet in einen grünen Park mit zahlreichen Springbrunnen - nicht vor Berlin verstecken muss. Nach dem Abendessen ging's geschafft von 44 Grad wieder direkt ins Bett.

Wegen der 'angenehmen' Temperatur (accuweather.com: Delhi 28.5. - 45℃\34℃ - Heiß) haben wir uns am Tag 2 für eine Stadtrundfahrt im AC-Taxi für etwa 9 Euro p.P. entschieden. Neben Humayuns Tomb und anderen Grabmalen schauten wir uns den das Qutab-Minar (höchstes Backsteinbauwerk Indiens), den Lodhi-Garten etc. an. Wie Heiß Steinfußboden werden, bekamen wir im Lotus-Tempel zu spüren. Der Tempel dient als Gebetshaus aller Religionen und darf nur barfuß betreten werden, wobeider Weg dorthin mit nassen Bastmatten ausgelegt war - anders hätte man wohl auch tausenden fluchenden Indern beim tänzeln zusehen können, denn das Verlassen dieser Gehwege war unmöglich :-D. Hennings letzten Abend im Wolf-Pack verbrachten wir in einer halbwegs klimatisierten Bar unweit des Hotels, wo wir bei Bier und Whisky-Cola zwei weitere Deutsche trafen. Aus: "nur zwei Bier - ich muss morgen früh raus!" und 23:30 wurde so bei netten Gesprächen schnell 1:00 und: "missst, hofftlich wachi morgn auff!"

Ging natürlich alles gut, und Henning verabschiedete sich planmäßig halb neun nach Kuala Lumpur. Kevin und ich trafen uns um 10 mit den beiden von gestern, aßen zusammen Frühstück (20 Rupien p.P.) und fuhren anschließend in ein Marktviertel, wo es nun wirklich alles was das Herz begehrt an Lebensmitteln und Haushaltsgegenständen etc. Zu kaufen gab. Das Mittagessen - Dal mit Reis - gabs hier am Straßenstand für 30 Rupien, also unter 50 Cent!

Die Metrofahrt zurück nach New Delhi nahm schließlich kein so gutes Ende, denn nachdem wir die Station verlassen hatten, hatte mich mein Portemonnaie mitsamt Kreditkarte und Bargeld auch verlassen. Geil, dachte ich mir, nachdem die Metro-Police mir zwar Videoaufnahmen zeigen konnte, aber der Ort des Geschehens direkt 10cm im toten Winkel lag... und in der braunen Suppe aus 12,8 Mio. Indern den Dieb geschweige denn das Portemonnaie wiederzufinden, ist nahezu unmöglich. Okay, Stinksauer dann zur Polizei gegangen und dort einen BRIEF geschrieben, dass man mich bitte informieren möge, wenn es wieder auftaucht... Absolut albern alles, und die Hüter des Gesetzes sind unfassbar unmotiviert, können durch die Bank so gut wie kein Englisch und die technische Ausstattung des Polizeireviers reicht grade so für Pentium 1, Drucker miesester Qualität und ein Telefon, mit dem nur Inlandsgespräche möglich sind...also Pustekuchen mit Karte sperren.
An dieser Stelle danke Indien - so macht das alles Spaß!
Nichtsdestotrotz - ich habe mich mit dem Verlust abgefunden, bin im Grunde aber auch selber schuld da über die 3 Wochen ziemlich unvorsichtig geworden...
Da das aber nicht die einzige Visa war und fast alles andere Ersetzbar ist, geht die Reise auch so weiter - mit verschärften Sicherheitsvorkehrungen!
Vielen Lieben und dieses mal ernst gemeinten Dank an Jonas und Isabel, die uns mittellosen weißen in Delhi mit nen paar Scheinen ausgeholfen haben und an meine Schwester Svenja, die die Karte schneller als der Wind sperren ließ!

(an dieser Stelle grüße und beruhige ich noch meine Familie und Freunde und Bekannte etc....mir gehts gut :-D )

...das wars, im Grunde selber verkackt! Dennoch ging's am Abend planmäßig mit dem Zug und kleinem Reisegepäck nach Agra, wo wir nach kurzem Abendbrot und oben genannten Angeboten ein für indische Verhältnisse sehr gutes Hotelzimmer mit AC und schimmeliger Badewanne bezogen. Der große Rucksack wartete derweil in Delhi auf unsere Rückkehr.

Lange geschlafen wurde nicht, denn schon um 4:30 klingelte der Wecker zum Taj Mahal bei Sonnenaufgang! - und das hat sich wirklich mal gelohnt...mit >10€ Eintritt p.P. zwar ziemlich teuer, aber für nen Weltwunder schon angemessen. Durch die frühe Ankunft waren noch sehr wenige Touristen da und wir konnten uns nahezu ungehindert bewegen. Natürlich wollten einige Inder wieder Fotos mit uns... But we already got used to it. Größter Pluspunkt der frühen Ankunft: der Marmorboden rund ums Taj Mahal, den man nur Barfuß oder mit Schuh-Kondom betreten darf, war noch so kalt, dass man sich nicht beeilen musste und deshalb ziemlich coole Fotos entstanden sind!
Den Rest des Tages verbrachten wir beim Frühstück, im Hotel und im Agra Fort - einer Festung mitten in der Stadt. Abends ging's per Zug zurück nach Delhi, wo wir um 23:00 das Hotel erreichten.
Den letzten Tag in Delhi verbrachten wir bis Mittag im Hotel (wlan), anschließend ging's per Metro zum Red Fort. Sicherheitstechnisch habe ich komplett aufgerüstet, nochmal klaut mir keiner was :-P
Nachdem das Red Fort ziemlich enttäuschend war und uns die Inder beim Essenspreis vor - und Eintrittspreis in Indiens größte(r) Moschee mehrfach über den Tisch ziehen wollten, hatten wir aber auch endgültig die Nase voll von Delhi, flüchteten ein letztes Mal ins Rooftop-Restaurant und bezogen anschließend unsere Plätze im Sleeper-Waggon des Expresszugs nach Varanasi.

So far, so good
Uns gehts nach wie vor sehr gut! Verarschen lassen wir uns nach 1 Monat in einem Land, in dem das so gut wie jeder versucht, auch nicht mehr. Klar haben wir viel Leer-/Lehrgeld bezahlt, aber auch ne Menge draus gelernt!

Liebe Grüße aus dem Sleeper-Abteil!
Björn
;-)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen